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Wer schreibt, gibt ab.

Im Debütroman von Clare Pooley steht ein handgeschriebenes Notizbuch im Mittelpunkt.

Aufschreiben bringt Gelassenheit

Wie befreiend es sein kann, einem Notizbuch die Wahrheit über das eigene Leben anzuvertrauen und wie viel Gutes man damit im Leben anderer Menschen bewirken kann, zeigt Schriftstellerin Clare Pooley in ihrem ersten Roman „Montags bei Monica“, der kürzlich im Goldmann Verlag erschienen ist. 




Sechs Menschen vertrauen in dieser Geschichte ihre Sorgen einem Notizbuch an und werden zu einer liebevollen Gemeinschaft. Beginnend mit Julian, der es leid ist, seine Einsamkeit und Verletzlichkeit vor anderen zu verstecken. Der exzentrische alte Herr schreibt sich seine wahren Gefühle von der Seele und lässt das kleine grüne Notizheft in einem Café liegen. Dort findet es Monica, die Besitzerin. Gerührt von Julians Geschichte, beschließt sie, ihn aufzuspüren, um ihm zu helfen. Zugleich hält sie ihre eigenen Sorgen und Wünsche in dem Büchlein fest, ohne zu ahnen, welch heilende Kraft in diesen kleinen Geständnissen liegt. Als das Notizbuch weiterwandert, wird aus den sechs Schreibenden ein Kreis von Freunden, die einander helfen und beistehen. Monicas Café wird dabei ihr zweites Zuhause, und auf Monica selbst wartet dort das ganz große Glück …


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Über die Autorin

Clare Pooley hat in Cambridge studiert und anschließend zwanzig Jahre lang in der Werbeindustrie gearbeitet. Später wurde sie in Großbritannien mit ihrem Familien-Blog bekannt. Ihr Debütroman „Montags bei Monica“ ist inspiriert von der Grundidee ihres Blogs, eigene Herausforderungen mit anderen zu teilen, statt sie hinter einer perfekten Kulisse zu verbergen.  


 Wir haben mit Clare Pooley über ihren neuen Roman und ihre Liebe zum Schreiben gesprochen.

Von der Bloggerin zur Schriftstellerin - was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?

 „Ursprünglich habe ich nur für mich geschrieben. Ich schrieb einen Blog, weil ich dachte, dass dies modern ist. Aber ich habe nicht wirklich erwartet, dass mich viele Leute finden. Und eines Nachts hatte ich hunderttausende von Followern von überall. So hat das Schreiben begonnen. Nach ungefähr einem Jahr haben Leute, die meinen Blog gelesen haben und es hilfreich fanden, gesagt: ‚Weißt du, du solltest daraus wirklich ein Buch machen!‘ Es war nicht so, dass ich einen Schritt nach dem anderen geplant hätte. Die Dinge begannen Gestalt anzunehmen als ich anfing, meiner Leidenschaft zu folgen.“

Wie haben Sie das Thema, die Aufrichtigkeit, für Ihren Roman gefunden?

 „Als ich die Wahrheit über mein Leben in meinem Blog erzählt habe, hat das eine Veränderung bewirkt. Es veränderte mein Leben und es veränderte das Leben von vielen Leuten, die es gelesen haben. Das brachte mich dazu, zu überlegen: Was würde passieren, wenn andere Leute wirklich ehrlich darüber wären, was in deren Leben passiert? Welche Magie würde das erschaffen?“



Was bedeutet Aufrichtigkeit für Sie persönlich?

„Wenn man Zeit damit verbringt, die eigenen Gefühle, das eigene Leben und die eigenen Fehler zu erkunden, dann ermöglicht das einem, sich in die Köpfe anderer hineinzuversetzen. Ich denke, dass authentisch und ehrlich über sein Leben zu sein, magische Dinge passieren lässt. Es schafft Verbindungen zu Leuten, es kann eine ganze Gemeinschaft erschaffen und es hilft nicht nur einem selbst, sondern auch den Leuten um einen herum.“

Warum haben Sie sich entschieden, ein Notizbuch zum Leitmotiv Ihrer Geschichte werden zu lassen? 

 „Wenn Sie in einem Café wären und Sie sähen ein Blatt Papier auf einem Tisch, dann würde dieses gar keine Geschichte beherbergen. Sie würden lediglich sagen: ‚Oh, jemand hat ein Stück Papier liegen lassen.‘ Wenn Sie hingegen ein handgeschriebenes Notizbuch sähen, dann würden Sie es sofort lesen wollen, weil die Handschrift etwas Bezauberndes an sich hat. Sie erzählt einem viel über die Person, die es geschrieben hat. Man kann jemandes Stimmung beurteilen, man kann jemandes Alter beurteilen, man kann oftmals erkennen, ob die Person männlich oder weiblich ist. Ich denke, die Leute schreiben oftmals interessantere Dinge, wenn sie per Hand schreiben. Also dachte ich, dass das Notizbuch ein wirklich interessanter Anfangspunkt sein könnte.“

Nutzen Sie selbst auch ein Notizbuch?

 „Die meisten meiner Ideen habe ich tatsächlich mitten in der Nacht. Ich schlafe mit einem kleinen Notizbuch an meinem Bett und wenn ich nachts aufwache, dann bringe ich mich bewusst dazu, direkt darüber nachzudenken, was als nächstes in dem Roman passieren könnte. Ich schreibe verschiedene Ideen auf. Manchmal schaue ich morgens darauf und denke mir: ‚Was in aller Welt hab ich mir dabei gedacht?‘ Und manchmal schaue ich mir die Ideen an und denke: ‚Ja, das war irgendwie absolut perfekt!‘ "



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